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Matthias Rackl (links) und Kevin sitzen an einem Tisch, darauf Spielkarten mit Spielfiguren.
Legende: Spielend den Überblick trainieren: Schüler Kevin (rechts) mit Lehrer Matthias Rackl. SRF

Bern Freiburg Wallis Die Blindenschule Zollikofen macht fit fürs Leben

Seit 175 Jahren gibt es im Kanton Bern eine Blindenschule. Die sehbehinderten Jugendlichen erhalten normalen Unterricht. Dazu Unterstützung, damit sie für Beruf und Alltag möglichst selbstständig werden.

Karin, Leonora, Benjamin - drei Jugendliche, die in der öffentlichen Schule wegen ihrer Sehbehinderung gehänselt wurden. Nun sind sie in der Oberstufe der Blindenschule Zollikofen und sind froh, dass man hier einander akzeptiert. Und dass die Lehrpersonen mehr Zeit für sie haben. Die Klassengrösse ist im Schnitt bei 8 Kindern.

An der Blindenschule Zollikofen wird der ganze Berner Lehrplan unterrichtet. Weil die sehbehinderten Kinder aber etwas mehr Zeit brauchen, hängen die meisten ein 10. Schuljahr an.

Je nach Bedürfnis erhalten die Kinder zusätzlich Spezialunterricht für die Bewältigung des Alltags - etwa beim Kochen oder im öffentlichen Verkehr.

Traumberuf oder «was realistisch ist»

Besonders wichtig an der Blindenschule Zollikofen ist die Berufswahl. Schülerin Annika zum Beispiel wäre gerne Kindergärtnerin oder Lehrerin geworden. Mit ihrer Sehbehinderung wäre es aber schwierig für sie, eine grössere Gruppe Kinder zu überblicken. Darum strebt sie jetzt eine Fachmittelschule an, um später Sozialarbeiterin oder Sozialpädagogin zu werden.

Die Mehrheit der Kinder mit Sehbehinderung besucht im Kanton Bern die öffentlichen Schulen, etwa 90 die Blindenschule Zollikofen. Davon ist etwa ein Drittel mehrfachbehindert.

Zur Ausstellung «anders sehen» der Blindenschule Zollikofen

Zum 175-Jahr-Jubiläum hat die Blindenschule Zollikofen die Ausstellung «anders sehen» kreiert. Sie zeigt unter anderem, wie sich die Hilfsmittel für Sehbehinderte entwickelt haben. Und sie lässt normal Sehende erfahren, wie es sich etwa anfühlen könnte, mit einer Sehbehinderung die Welt zu erleben. Die Ausstellung dauert bis Juni 2013.

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