Die jurassischen Behörden hatten im Hinblick auf die bevorstehende Totalrevision des Alkoholgesetzes angefragt, ob die künftig zuständige Verwaltungseinheit in ihrem Kantonshauptort angesiedelt werden könne. Nun hat Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf diesem Wunsch im Sinne eines «Beitrags zur Entwicklung der regionalen Wirtschaft» entsprochen.
Die Berner Kantonsregierung schreibt in einer Medienmitteilung, zu ihrem Bedauern erfolge der Schritt «ohne Rücksprache mit und ohne Vorinformation der Behörden des Kantons Bern». Der Bundesrat habe doch anerkannt, dass die Hauptstadtregion Schweiz als Zentrum für Politik und Wirtschaft eine besondere Position einnehme. Der Entscheid zur Alkoholverwaltung berücksichtige das nicht. Zudem sei zu befürchten, dass durch den Wegzug nach Delémont Know-how verloren gehen könnte, was dem ganzen Land schade.
Es gehe nicht primär um die Arbeitsplätze, die in den Kanton Jura verlagert werden, sagt Polizeidirektor Hans-Jürg Käser im Gespräch mit Radio SRF. Aber es sei nicht in Ordnung, dass die bernische Regierung aus den Medien erfahre, was das Finanzdepartement mit der Alkoholverwaltung vorhabe.
Wie viele der rund 100 betroffenen Stellen der Eidgenössischen Alkoholverwaltung nach Delémont gezügelt werden, ist noch offen.