«Längizyti» - Heimweh nach Bern? «Ja, viel», sagt Kabarettist Christoph Marti, der in Bern aufgewachsen ist. Der Alltag in Berlin sei für ihn deutlich anstrengender, schon nur wegen der Grösse der Stadt. «So wie es in Bern ist, so lernte ich es kennen und so ist es für mich eigentlich richtig.» Auch für seinen Partner Tobias Bonn ist ein Sommer kein Sommer, wenn er nicht mindestens einmal in der Aare geschwommen ist. «Ich fühle mich unterdessen fast als Auslandschweizer in Berlin», sagt er. Die beiden haben sich an der Schauspielschule in Bern kennengelernt.
Solange sie als Geschwister Pfister unterwegs sind, wollen sie in Berlin bleiben. Aber später möchten sie gerne in Bern leben. Und was wird ihnen dann fehlen, wenn sie das Heimweh nicht mehr haben? «Das ist die Angst, die man hat, wenn sich Wünsche erfüllen», sagt Christoph Marti, «dass man dann etwas anderes findet, das nicht stimmt.» In ihrem Fall könnte es sein, dass sie das Leben in Bern dann langweilig finden könnten. Andererseits - so viel, wie in Berlin los sei, so viel könne man abends gar nicht ausgehen.
Seit über 20 Jahren sind die Geschwister Pfister mit ihrem musikalischen Kabarett unterwegs, in ihren Shows spielt das Heimweh zusammen mit dem Fernweh eine wichtige Rolle. «Es ist eine Form von Kitsch, die wahnsinnig funktioniert», sagt Christoph Marti. Das Thema berühre die Leute immer wieder. Die aktuelle Show «Wie wär's, wie wär's» thematisiert anhand des Reisens die Sehnsucht nach einem anderen Leben. Darum gehe es oft bei ihnen, sagt Tobias Bonn. «Und darum geht es doch auch, wenn man ins Theater geht: In eine fremde Welt einzutauchen für zwei Stunden.»
Vom 10. - 14. Dezember 2013 gastieren die Geschwister Pfister im Theater am Käfigturm in Bern.