Rund 4000 Menschen leben im Quartier zwischen den Bahngleisen und der grossen Nordringstrasse. Früher waren es Arbeiter, Ausländer und Künstler, die sich hier niederliessen.
Doch das Quartier kann sich dem Wandel nicht verschliessen. Es kamen Bars, Läden und neue Wohnungen. Die Lorraine wurde dank ihrem Charme beliebt. Heute ist die Lorraine ein urbaner Anziehungspunkt.
Die Entwicklung des Quartiers geht unaufhörlich weiter. Wie kam es zu diesem Aufschwung - und wohin führt der Weg?
«Ein Dorf zu bleiben, wäre das Übelste»
Für Patrick von Burg vom Lorraine-Leist ist klar: «Wir sind ein Dorf und wir wollen es auch bleiben.» Das mache die Lebensqualität aus, ist er überzeugt. Man fühle sich überhaupt nicht mit der Stadt verbunden. Dem widerspricht Johannes Wartenweiler vom Verein Läbigi-Lorraine: «Ein Dorf zu bleiben, wäre das Übelste, das uns passieren kann», sagt er. Bereits jetzt sei es ihm zu eng. Der Berner Stadtplaner Mark Werren dagegen fragt sich, wie man in Zukunft das Quartier organisiere. Denn der Druck auf das Quartier steige. Es müsse sich wandeln. Platz für eine unbegrenzte Anzahl Leute oder Möglichkeiten habe es aber nicht.
Für die Sozialplanerin der Stadt Bern, Isabel Marty, ist es vor allem wichtig, dass das soziale Gleichgewicht erhalten bleibt. Einig sind sich alle, dass es sich bei der Lorraine ein sehr lebendiges Quartier handelt, mit Charme, mit Anziehungskraft, mit einem speziellen Charakter. Und alle wollen sich dafür einsetzten, dass dies auch so bleibt.