Zehn Jahre lang haben sich Beat Vonlanthen und Erwin Jutzet in der Kantonsregierung gemeinsam für die Anliegen Deutschfreiburgs stark gemacht. Und beide sind überzeugt: Es braucht unbedingt deutschsprachige Vertreter im Staatsrat.
«Es gibt immer wieder Sachen, bei denen die Sensibilität für die deutsche Minderheit gefragt ist», sagt Erwin Jutzet, und windet seinem Kollegen ein Kränzchen: «Ich denke an die Bahnhofbeschriftung Fribourg/Freiburg, da hat Beat immer wieder nachgebohrt.»
Da hat Beat immer wieder nachgebohrt.
Dieser gibt die Blumen gleich zurück: «Wenn ich denke, was Erwin angestossen hat im Schwarzsee mit dem Ausbildungszentrum für Zivildienstleistende.» Beide sind sich einig: Es braucht Vertreter aus beiden Sprachregionen im Staatsrat.
Wenn ich denke, was Erwin angestossen hat im Schwarzsee.
Es gilt als wahrscheinlich, dass auch nach den Wahlen mindestens ein Deutschsprachiger als Staatsrat amtet. Es ist jedoch auch möglich, dass es nur einer sein wird. Das sei den Teufel an die Wand gemalt, gibt sich Beat Vonlanthen gelassen: «Die Bevölkerung ist sich bewusst, dass es eine angemessene Vertretung der sprachlichen Minderheit braucht».
Wenn das Deutsche aber so wichtig ist in der Regierung, warum wird dann – an Medienkonferenzen, im Grossen Rat oder im Staatsrat – fast nur französisch gesprochen? «Nicht alle Kollegen verstehen richtig Deutsch», so Erwin Jutzet. «Ich würde lieber Deutsch sprechen. Aber in Gottes Namen, der Sache zuliebe spricht man halt lieber Französisch.»
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 6:32/17:30 Uhr)