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Bern Freiburg Wallis Die Monsterfamilie von Ted Sieger

Der Berner Animationsfilmer Ted Sieger zeichnet an einem Spielfilm über das Monstermädchen Molly. Rund 100 Mitarbeiter und eine Monsterlogistik braucht es, damit der Film im Frühling 2016 ins Kino kommt.

Das Atelier von Ted Sieger ist voll von Zeichnungen und Skizzen zum Spielfilm «Molly Monster, the Movie». Sie lagern in gestapelten Kisten und hängen an Wäscheleinen. Seit zwei Jahren arbeitet der 56-jährige Sieger an den 75 Minuten Film. «Es braucht sicher mehrere 100'000 Zeichnungen für den Film, wirklich ein Monsterprojekt. Rund 100 Personen arbeiten mit», sagt Ted Sieger. Die Mitarbeiter kommen aus der Schweiz, aus Deutschland, England oder Taiwan. «Taiwan deshalb, weil es dort Leute gibt, die schon seit 50 Jahren Animationsfilme machen. Wir versuchen jetzt, dieses Wissen in die Schweiz zu implementieren und hier junge Zeichner auszubilden.»

Sechs Millionen Franken beträgt das Budget für den Animationsfilm über Molly Monster - gut die Hälfte davon stammt aus der Schweiz. Die Berner Filmförderung zahlt 300 000 Franken.

Molly Monster und die Realität

Mehr Informationen zu Molly Monster

Die Geschichten um das Monstermädchen Molly sind 2000 als Bilderbuch erschienen, später als Kurzfilm und Fernsehserie. Mittlerweile sind Molly Monsters Erlebnisse international erfolgreich. Die Geschichten sind aus dem realen Familienleben von Ted Sieger. Seine Kinder hatten zu Beginn nicht nur Freude daran. «Sie waren schon älter, als Molly Monster das erste Mal auftauchte. Sie mussten schmunzeln, ärgerten sich aber auch.»

Ted Sieger wurde in Chile geboren, lebte in Peru, Australien und der Schweiz. Kurz nach der Matur ging Sieger wieder auf Reisen, arbeitete zum Geldverdienen als Maschinist auf einem Frachtschiff, als Pferdepfleger oder Eierzähler. Später kehrte er wieder nach Bern zurück. Hier lebt er mit seiner Familie; inzwischen ist er mehrfacher Grossvater. Seine älteste Enkelin, die fünfjährig ist, sei eine Molly-Expertin. «Ihre Kritik fliesst in den Film ein, wenn sie etwas nicht versteht, ändern wir es. Auf ihr Urteil vertraue ich.»

(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 17:30 Uhr)

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