Im Oberwalliser Blasorchester OBO ist jeder dritte Berufsmusiker. Die meisten anderen Mitglieder sind talentierte Jugendliche aus der Region - wie der 16-jährige Yann Martig aus Glis. Er übt derzeit bis zu drei Stunden täglich, um mit den Profis mithalten zu können. «Es ist für mich eine Ehre, hier dabei zu sein», sagt der Oboist, der ein Berner Musikgymnasium besucht.
Yann Martig ist zurzeit das jüngste Mitglied im rund 65-köpfigen Orchester, das seit 1987 existiert. Viele Berufsmusiker, die heute mitspielen, waren bereits in jungen Jahren hier. «Das Orchester hat geholfen, mich für die Musik zu entscheiden», erinnert sich Schlagzeugerin Yvette Hutter.
Sie unterrichtet heute an der Allgemeinen Oberwalliser Musikschule AMO und möchte bei kommenden Projekten auch ihre Schüler ins Orchester bringen.
Nur wer eingeladen wird, ist dabei
Ins Oberwalliser Blasorchester kommt man nur auf Einladung. Die vielen Profis hielten stets die Augen offen, sagt Dirigent Tobias Salzgeber. Der Nachwuchs sei kein Problem. Denn im Oberwallis hat jedes Dorf seine eigene Blasmusik, dadurch entstehe «ein gesunder Konkurrenzkampf», findet Salzgeber. Im Wallis haben Musikgesellschaften eine lange Tradition. An verschiedenen Wettbewerben messen sich die Musikanten regelmässig.
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Die besten Leute aus den Dorfmusiken spielen dann jeweils im Herbst beim Oberwalliser Blasorchester mit, dass sein aktuelles Programm, «Die Planeten» von Gustav Holst, in nur zwei intensiven Probewochenenden eingeübt hat. Zu hören ist das Konzert am Samstagabend im Theater La Poste in Visp.
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 17:30 Uhr)