Die Friedenskirche in der Stadt Bern thront auf einem kleinen Hügel mitten im Stadtberner Mattenhofquartier. Die Kirche gehört zur Kirchgemeinde Frieden, die wie alle anderen elf reformierten Kirchgemeinden der Stadt Bern einen Sparauftrag gefasst hat.
Ab 2016, so lautet die Vorgabe der Gesamtkirchgemeinde der Stadt Bern, sollen die Liegenschaftskosten von bisher 11 Millionen Franken auf 5,5 Millionen Franken halbiert werden. Oder anders ausgedrückt: Jede Kirchgemeinde erhält pro Mitglied noch 83 Franken, welche sie für den Liegenschaftsunterhalt aufwenden darf. Weil die reformierte Kirche der Stadt Bern immer weniger Mitglieder hat, wird das Steuersubstrat kleiner.
Es geht nun ans Eingemachte
Bei der Kirchgemeinde Frieden diskutieren die Verantwortlichen deshalb verschiedene Sparkonzepte. Eines davon: Die Aufgabe der Friedenskirche. Das sei allerdings noch nicht in Stein gemeisselt, sagen die Verantwortlichen auf Anfrage von Radio SRF. Die Diskussion zeigt jedoch, dass es bei den Sparmassnahmen der Kirchgemeinden nun ans Eingemachte geht.
Während die Verantwortlichen der Kirchgemeinde Frieden noch diskutieren, haben andere Kirchgemeinden schon beschlossen, welche Liegenschaften sie sich noch leisten können und welche sie aufgeben wollen. So will die Kirchgemeinde Matthäus beispielsweise ihren kirchlichen Komplex im Rossfeld, bestehend aus Kirche, Pfarrhaus und Kirchgemeindehaus, aufgeben. Allenfalls soll es in den Gebäulichkeiten dann eine Kita, eine Bibliothek oder schulische Angebote geben.
Andere Kirchgemeinden wollen vor allem ihre Kirchgemeindehäuser aufgeben: So sollen das Chleehus in Bümpliz, der Treffpunkt in Wittigkofen, das Clavinhaus oder das Burgfeldhaus aufgegeben werden.
Bis Ende Jahr müssen sich die Kirchgemeinden nun entscheiden, welche ihrer Liegenschaften sie weiterhin betreiben und auf welche sie verzichten wollen.
Stadtrat will debattieren
Die Sparstrategie der Gesamtkirchgemeinde sorgt für rote Köpfe bei Stadträten diverser Parteien. Sie fordern den Gemeinderat in einer dringlichen Motion auf, dafür zu sorgen, dass die Gemeinschaftszentren und Quartiertreffpunkte in den Kirchgemeindehäusern erhalten bleiben.
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 6:30 Uhr)