Nach den Ausschreitungen am Rand des Cupfinals haben 15 Teilnehmer des Zürcher Fanmarschs die Nacht in Berner Polizeihaft verbracht. Im Verlauf des Dienstags wurden sie auf freien Fuss gesetzt. Insgesamt 44 Personen waren festgenommen worden. Die meisten müssen laut Manuel Willi, Chef Regionalpolizei, mit einer Anzeige rechnen. Vorgeworfen wird ihnen Landfriedensbruch, Plünderungen, Körperverletzung, Gewalt und Drohung gegen Beamte sowie Sachbeschädigung.
Dreiviertel der Festgenommenen sind Zürcher Fans
Beim grossen Teil der Festgenommenen handelt es sich um Zürcher Fans. «Die meisten Personen sind klar dem Zürcher Lager zuzuordnen», sagt Manuel Willi. «Sie sind mit dem Zürcher Fanzug angereist und von den Fanverantwortlichen haben wir keine Meldung erhalten, dass Personen mitreisen, die ihnen nicht bekannt sind.» Die Zusammenarbeit mit den Fanverantwortlichen des FC Zürich sei nicht zufriedenstellend verlaufen. Wie Manuel Willi sagt, hätten es die Fanverantwortlichen abgelehnt, die Fans per Lautsprecherdurchsage dazu aufzuforden, sich an die abgemachte Route zu halten.
Polizisten mit Gehörproblemen
Zürcher Fans sprechen von «Krawalltouristen»
Bei den Ausschreitungen vom Ostermontag wurden insgesamt fünf Polizisten verletzt. Einige leiden an Gehörproblemen, nachdem Zürcher Fans Knallkörper in ihrer Nähe gezündet hatten. Zudem wurden Steine gegen Polizisten geworfen. Der Sachschaden beläuft sich auf rund 40'000 Franken. Dazu kommt der Wert von Gegenständen, die bei der Plünderung eines Souvenirladens in der Altstadt entwendet wurden. Laut Medienberichten wurden einige der Gegenstände allerdings zurückgebracht. Die Polizei hat zudem alle betroffenen Laden- und Liegenschaftsbesitzer aufgerufen, die Schäden zu melden.