Die Kantonspolizei hat in Jegenstorf einen umfangreichen Drogenhandel mehrerer Jugendlicher aufgedeckt. Ein Zimmer eines Jugendhauses der Gemeinde diente dabei als Versteck. Die Polizei stellte mehrere hundert versteckte Ecstasy-Pillen sicher. Einer der Jugendlichen soll mit rund 1000 Ecstasy-Pillen gehandelt haben.
Laut einer Mitteilung der Jugendanwaltschaft des Kantons Bern, der Staatsanwaltschaft Bern-Mittelland und der Kantonspolizei stehen drei 14- bis 17-Jährige im Zentrum der Ermittlungen. Sie sollen rund ein Jahr lang im Betäubungsmittelhandel tätig gewesen sein. Anfang Juli 2013 wurden sie angehalten. Sie sind laut der Mitteilung grösstenteils geständig.
Zwei weiteren Jugendlichen werfen die Ermittler vor, als direkte Vermittler und Kuriere tätig gewesen zu sein. Insgesamt werden sich rund 50 Personen - Jugendliche und junge Erwachsene aus der Region - wegen Widerhandlungen gegen das Betäubungsmittelgesetz vor der Justiz verantworten müssen.
«Völlig überraschend»
Jegenstorfs Gemeindepräsident Daniel Wyrsch sagte am Freitag, die lokalen Behörden wüssten seit der Festnahme der Jugendlichen vom Fall. Dass Besucher des Gemeinde-Jugendhauses mit Drogen handelten, habe vorher niemand gewusst und sei für alle «völlig überraschend». Im Jugendhaus werde nun vermehrt kontrolliert. Für die Jugendarbeiter hat der Drogenfund keine Konsequenzen: Die Gemeinde wirft ihnen keine Pflichtverletzung vor. Auch die Jugendarbeiter hätten von nichts gewusst.