Die Agglo Freiburg setzt sich aus einem Agglomerationsrat (Parlament) und einem Agglomerationsvorstand (Exekutive) zusammen. Sie befinden über ein jährliches Budget von rund 25 Millionen Franken. Damit werden vor allem Verkehrsprojekte realisiert, aber auch Kultur subventioniert.
Die Agglomeration Freiburg bringe der Gemeinde Düdingen nichts, findet Werner Wyss. Er war bisher selber im Agglomerationsrat: «Erstens ist die Agglo nicht zweisprachig und zweitens aus finanzieller Sicht ein Fass ohne Boden», sagt er. Düdingen bekomme auch etwas zurück, findet hingegen Gemeindepräsident Kuno Philipona. Ein Austritt sei zudem nicht einfach: «Düdingen hat sich für 15 Jahre verpflichtet».
Zeitintensive Agglopolitik
Der Aufwand in der Agglo sei für ihn gross. «Vielleicht müsste man die Struktur ändern.» Trotzdem wird der Gemeinderat wohl in einer der nächsten Gemeindeversammlungen den Auftrag entgegen nehmen müssen, den Austritt aus der Agglomeration Freiburg in die Wege zu leiten. Das Düdinger Stimmvolk hat sich schon einmal gegen die Mitgliedschaft entschieden und ist nur gegen seinen Willen dabei.
Besser als Agglo Bern
Christoph Allenspach, SP Präsident der Stadt und Mitglied im Agglomerationsrat, findet es schade, dass nicht auch Tafers und St. Ursen in der Agglo Freiburg sind. Das würde die Sprachenfrage entschärfen. Die Agglo Freiburg hat mit dem Agglomerationsrat eine Art Parlament. Christoph Allenspach findet, dass dies notwendig ist. «Die Leute würden nicht goutieren, wenn die Ammänner wie in Bern die Entscheide fällen.» In der Regionalkonferenz Bern-Mittelland treffen sich 65 Gemeindepräsidenten zweimal im Jahr. «Die Entscheide der Agglo Freiburg sind breiter abgestützt», findet auch René Schneuwly, Präsident des Agglomerationsvorstandes gegenüber dem «Regionaljournal Bern Freiburg Wallis» von Radio SRF.
Zwischenschritt zur Fusion
Für den Freiburger Staatsrechtler und Direktor des Institutes für Föderalismus an der Uni Freiburg, Peter Hänni, ist die Agglo Freiburg jedoch zu technokratisch. «Es ist wohl ein Zwischenschritt hin zu Gemeindefusionen.» Allerdings tun sich die Freiburger rund ums Stadtzentrum schwer damit. Insofern könne die Agglo die Leute sensibilisieren. «Sie merken, dass sie eigentlich zusammengehören.»