Edith Reber sitzt vor der grau-gelben Stempelmaschine. Die Postangestellte stempelt Brief um Brief, Karte um Karte. Den ganzen Tag lang. «Mir gefällt es, die Leute sind nett, die Stimmung ist gut», sagt sie dem «Regionaljournal Bern Freiburg Wallis» von Radio SRF. Und Carina Ammon, Leiterin Kommunikation der Briefmarkenabteilung bei der Post doppelt nach: «Wegen dieses Stempels kommen die Leute zum Teil von weit her.»
Der Weihnachtsstempel hat Tradition. Bereits in den Fünfzigerjahren richtete die Post eine Sonderpoststelle um die Weihnachtszeit ein. Zuerst in einem alten Postwagen, vorübergehend sogar in einer Art Bretterbude. Weil die Kälte aber den stempelnden Postangestellen in die Finger und den wartenden Kunden unter den Mantel kroch, verlegte man die Stempelstelle ins Innere. Seit ein paar Jahren stempeln die Postangestellten in einem Raum im Quartierzentrum Tscharnergut.
Auch aus dem Ausland
Allerdings ist die Zahl der Leute, die vorbei kommen, rückläufig, sagt Carina Ammon. «Wegen der elektronischen Medien», ist sie überzeugt. Trotzdem gebe es etliche Stammkunden. Einer komme jedes Jahr extra aus Österreich angefahren, um seine Weihnachtspost mit dem speziellen Stempel zu verzieren. Nicht nur die Weihnachtspost wird so dekoriert. Auch etliche Briefmarkensammler kommen vorbei, um den Stempel auf die Briefmarken ihrer Wahl stempeln zu lassen. Das Sujet des Stempels wechselt jedes Jahr, hat aber immer etwas mit Weihnachten und Bethlehem zu tun.