Unzählige Delikte hat Robert Steiner aufgeklärt. Besonders in Erinnerung bleibt ihm der Massen-Selbstmord der Sonnentempler-Sekte in Salvan 1994. «Das war ein Fall von internationalem Ausmass. Im Wallis hatten wir 25 Tote, im Kanton Freiburg 23, in Kanada waren es fünf Todesopfer. Ein Jahr später kamen in Frankreich noch 16 Opfer dazu. In Kanada gab es nochmals vier Tote», erinnert sich Robert Steiner.
Beim Fall der Sonnentempler-Sekte gab es insgesamt 73 Tote. Wir haben international zusammengearbeitet. Die Dimensionen waren gigantisch.
Steiner war während der letzten 26 Jahre praktisch immer 24 Stunden am Tag erreichbar. Regelmässig war er auch am Samstag und am Sonntag in seinem Büro. Steiner ging in seiner Arbeit voll auf und wurde von seinem Team sehr geschätzt.
Polizist statt Förster
Aufgewachsen ist Robert Steiner zusammen mit 7 Geschwistern im kleinen Bergdorf Erschmatt. Nach einer KV-Lehre und der Rekrutenschule ging er zur Kantonspolizei. «Eigentlich wollte ich Förster werden. Doch ein Bekannter machte mir den Job bei der Kantonspolizei schmackhaft. An meinem 21. Geburtstag wurde ich als Polizist vereidigt», erinnert sich Robert Steiner.
Insgesamt 41 Jahre lang arbeitete Steiner bei der Kantonspolizei. Während 26 Jahren war er Chef der Kriminalpolizei und führte ein Team von 120 Polizisten. Zudem war er 10 Jahre lang Stellvertreter des Polizeikommandanten. Ende Juni nun ging Robert Steiner mit 62 Jahren in Pension.
Loszulassen fällt mir ehrlich gesagt nicht ganz einfach. Ich habe meine Arbeit sehr geliebt und schätze den Umgang mit meinem Team.
Ganz loslassen kann der 62-jährige Steiner auch nach seiner Pensionierung nicht. Er hat bereits Anfragen für Beratungsmandate auf nationaler Ebene. Sein breites Fachwissen ist nach wie vor gefragt.