Im Kanton Bern sind laut dem kantonalen Polizei- und Militärdirektor Hans-Jürg Käser jugendliche Straftäter «in keinem Fall in Settings anzutreffen, wie sie im Fall Carlos publik geworden sind».
Das sagte Käser am Dienstag in der Fragestunde des Grossen Rats. Laut Käser steigen die Kosten für die Inhaftierung und Betreuung von Straftätern aber immer mehr an, weil die Gerichte immer mehr stationäre Massnahmen verhängten. Der «teuerste Fall» ist eine Person, welche den Kanton Bern pro Monat 58'249 Franken kostet. Dann gibt es zwei Personen, deren Inhaftierung und Betreuung je 50'000 Franken ausmachen. Diese drei befinden sich im Rahmen einer stationären Massnahme in einer psychiatrisch-forensischen Klinik im Kanton Zürich.
1900 Franken - da fragen sich viele, ist das nötig? «Ich habe nicht den Eindruck, dass sich Gerichte bei ihren Urteilen darüber Gedanken machen, wie hoch die Folgekosten für die Steuerzahler sind», sagt der bernische Polizeidirektor Hans-Jürg Käser gegenüber dem «Regionaljournal Bern Freiburg Wallis» von Radio SRF. Der Kanton müsse die vom Gericht verfügten Massnahmen umsetzen und für die Verurteilten Plätze in einer psychiatrisch-forensischen Klinik finden. «Diese Plätze sind beschränkt, die Unterbringung im Hochsicherheitstrakt und die entsprechende Therapie teuer.»