«Ich bin überwältigt, dass alle so Freude haben wegen mir», sagte Patrizia Kummer beim Anblick der grossen Menschenmenge, die sie am Samstag in ihrem Heimatdorf Ernen in Empfang nahm. Rund 400 Leute fanden sich auf dem Dorfplatz ein. Neben vielen Einheimischen auch zahlreiche Politiker und Sportfunktionäre.
Der Präsident von Swiss Ski, der Walliser Roland Imboden, freute sich besonders am «Walliser Gold». Patrizia Kummer ist die erste Frau, die für den Kanton Wallis olympisches Gold heimgebracht hat. Vor ihr schaffte es als erster Walliser Pirmin Zurbriggen. «So ein Sieg gibt eine Riesenbüroarbeit», lachte die Gefeierte, «ich will ja alle Gratulationen beantworten und sitze pausenlos am Computer. Aber das braucht halt seine Zeit.»
Grosse Sympatieträgerin
Das Dorf liebt seine Olympiasiegerin auch wegen ihrer menschlichen Qualitäten. «Sie ist offen, herzlich und direkt» schwärmt der Präsident ihres Fanclubs, Ulrich Grichting. Er kennt die Alpin-Snowboarderin wie viele hier schon von Kindsbeinen an.
Patrizia Kummer möchte weitere Medaillen holen. Drei Gesamltweltcupsiege und der Olympiasieg seien nicht genug, schmunzelt sie. «Eben erst haben meine Eltern eine neue Vitrine gekauft, damit genug Platz ist für mein Edelmetall.»