Das bernische Kantonsparlament biegt in der grossen Spardebatte langsam auf die Zielgerade ein. Am Mittwochmorgen scheiterte in Sachen Aufhebung des Schwerpunktfachs Russisch ein Antrag, die Berner Gymnasien selber nach den geforderten Sparbeträgen suchen zu lassen. Zwischen 0,1 und 0,4 Millionen Franken möchte der bernische Regierungsrat im Rahmen des ASP-Sparpakets in
diesem Bereich pro Jahr einsparen.
Höchstens 30 Schüler lernen Russisch
Der bernische Erziehungsdirektor Bernhard Pulver sagte im Rat, im Kanton Bern belegten derzeit 25 bis 30 Schülerinnen und Schüler das Schwerpunktfach Russisch, rund fünf das Schwerpunktfach Griechisch. Pulver wandte sich gegen den SP-Antrag, den Rektoren die Verantwortung für Sparmassnahmen zuzuschieben: Die Politik wolle sparen, nun müssten auch Politiker entscheiden.
Kein Thema mehr im Grossen Rat war das Schwerpunktfach Griechisch: Es lag kein Antrag für einen Verzicht auf diese Sparmassnahme vor. Die mit 5000 Unterschriften aus aller Welt versehene Petition für den Erhalt dieses Fachs verpuffte also - ohne direkten Support im Rat - wirkungslos.
Pulvers Aufruf an die Thuner Gymnasiasten
Die übrigen Entscheide im Grossen Rat fielen am Mittwochmorgen klarer und jeweils nicht entlang dem üblichen Links-Rechts-Graben aus. Der Grosse Rat stützte auch den Antrag der Regierung, die Lektionendauer beim Instrumentenunterricht an den Mittelschulen zu kürzen.
In Sachen Gymnasien in Biel und in Thun warb Pulver für einen raschen Entscheid, um bei der Lehrerschaft in den beiden Städten für Klarheit zu sorgen. Unklarheit löse immer Unsicherheit aus.
Die Schüler des Gymnasiums Thun Seefeld forderte er auf, ihren Widerstand gegen die Fusion mit dem Gymer Schadau in positive Energie für eine neue Schule, bestehend aus beiden Gymnasien, einzusetzen. Es sei nicht so, dass der Schadau-Gymer den Seefeld-Gymer schlucke. Vielmehr schlössen sich zwei Schulen zusammen.
In Biel sollen drei bestehende Gymnasien zu einem französischen und einem deutschsprachigen Gymnasium zusammengelegt werden.