Die Kinderkrippe Le Bosquet im freiburgischen Givisiez: Koch Jean-François Damblemont ist unter die Mathematiker gegangen. «40 Gramm Proteine für Kleinkinder, 80 für Schüler», erklärt er. Wenig Fleisch, dafür mehr Gemüse und Früchte. Auf die Herkunft der Nahrungsmittel wird auch geachtet. «Fourchette verte ist keine Diät», betont der Koch.
Keine Religion
Direktorin Elisabeth Reber ist vom Label überzeugt. «Kinder sollen natürliche Produkte entdecken können.» Eine Religion will sie daraus nicht machen. Ein selbstgebackener Schokoladenkuchen für den Geburtstag liege drin. «Ausnahmen sind erlaubt», sagt Elisabeth Reber. Im Normalfall werde der Durst aber mit Wasser und Tee gelöscht, nicht mit Süssgetränken. Es gebe auch Eltern, die sich Bio Produkte wünschten. Doch dies sei eine Budgetfrage.
In der Schweiz sind 40 Prozent der über 15-jährigen übergewichtig. Gleichzeitig essen eine Million Menschen in Krippen, Personal- oder Schulrestaurants. «Wir setzten uns dort für Qualitätsstandards ein», betont Liliane Bruggmann, Leiterin Ernährungspolitik beim Bundesamt für Gesundheit BAG. Diese Standards sind freiwillig. Das BAG wünscht sich deshalb, dass Labels wie «Fourchette verte» diese Standards übernehmen.
Früh Einfluss nehmen
1200 Krippen, Personal- und Schulrestaurants tragen das Label «Fourchette verte». Das Label gibt es vorwiegend in der Westschweiz. Bern ist einer der ersten deutschschweizer Kantone mit diesem Label. In den Kantonen Bern, Wallis und Freiburg gibt es 120 Kinderkrippen mit diesem Label. «In diesem Alter zwischen null und fünf Jahren ist der Einfluss auf das Essverhalten gross», sagt Murielle Gander, Ernährungsberaterin bei «Fourchette verte» Freiburg gegenüber dem «Regionaljournal Bern Freiburg Wallis» von Radio SRF.