Die Konstruktion dieser Treppe im Frauenspital bedingt, dass die Treppenstufen mit der Wand verschraubt werden. Dafür gibt es geprüfte und bewährte Verbindungsstücke. Eine erste Begutachtung der Schadenstelle zeigt nun: Diese Schrauben waren locker. Für Bauingenieur Rolf Walser ein klarer Ausführungsfehler.
Keine Gewähr, ob nicht noch weitere Fehler verborgen sind
Er rechnet deshalb damit, dass auch andere Treppentritte fehlerhaft montiert sind. Allerdings lässt sich das nicht überprüfen, weil die Verankerungen einbetoniert sind. «Die einzige Möglichkeit ist, das ganze Treppenhaus zu sichern». Damit haben Bauleute schon begonnen - mit Holzbalken.
Immerhin, so der Inselspital-Infrastrukturchef Bernhard Leu, sei die Statik des Hauses nicht beeinträchtigt und der Betrieb laufe normal.
Ein Pfusch mehr im Frauenspital Bern
Das erst 10jährige Frauenspital steht von seiner Bauqualität her unter einem schlechten Stern. Nachdem sich Fassadenteile gelöst hatten, wird die Südfassade permanent überwacht und nächstes Jahr aufwendig saniert.
Der Zwischenfall mit der Treppe ist nur ein Baupfusch-Mosaikstein mehr. «Mit solchen lokalen Baumängeln muss man bei jedem Gebäude rechnen. Deshalb fällt unsere Beurteilung, was am Frauenspital gemacht werden muss, nicht anders aus», sagt Insel-Infrastrukturchef Bernhard Leu lakonisch.