Der Bund setzt die Kantone unter Druck. Bis 2019 müssen sie einen genehmigten Richtplan haben für ihre raumplanerische Entwicklung. Er soll aufzeigen, wo gebaut wird, wo die Entwicklung stattfindet. Bern hat diese Genehmigung vom Bund bereits, Freiburg und Wallis sind noch auf dem Weg. Diese beiden Kantone haben im laufenden Jahr in ihren Kantonsparlamenten sehr emotionale Debatten zur Raumplanung erlebt.
Eine Ausstellung zeigt die Chancen
Nun spannen Freiburg und Wallis mit Neuenburg zusammen. Die drei Kantone schicken eine Wander-Ausstellung auf die Reise. Sie soll anhand von 32 guten Beispielen beweisen, dass verdichtet bauen vor allem eine Chance sei. «Es ist das Ziel, Misstrauen gegenüber verdichteten Siedlungen abzubauen», sagt der Freiburger Bau- und Planungsdirektor Maurice Ropraz. Und er verweist auf die viel höhere Ausnutzung – dreimal so viele Leute auf gleicher Fläche. «Das ist gut für die Bevölkerungsentwicklung».
Der Kanton Freiburg hat sein überdurchschnittliches Bevölkerungswachstum auf gleichbleibender Fläche bewältigt. Seit 2002 sind die Bauzonen stabil.
Das Wallis hingegen muss enorm viel Bauland zurückzonen. Dabei sind die vorhandenen Baulandreserven nicht immer dort, wo sie gebraucht werden.
«Wenn im Siedlungsraum verdichtet wird, nimmt das Druck weg», sagt Staatsrat Jean-Michel Cina. Und: Es sei eine Überlebenschance für die alten, zum Teil verfallenden Häuser und Speicher in den Dorfzentren, wenn sie eine neue Wohnnutzung hätten.
Die Ausstellung geht im Januar in den Kantonen Freiburg und Wallis auf Reisen. Der Kanton Wallis stimmt im Mai 2017 zudem über sein neues kantonales Raumplanungsgesetz ab.