Der Morgenverkehr in der Route Sainte-Agnès im Freiburger Jura-Quartier - zwischen Poyabrücke und Universität: Viele, die in die Stadt wollen, fahren neu hier durch, klagt ein Anwohner. «Es hat jeden Morgen und jeden Abend Stau». Auch ein älteres Paar, das seit 35 Jahren an der General-Guisan-Strasse wohnt, ärgert sich: «Eine Katastrophe». Es habe mehr Lastwagen und deutlich mehr Verkehr.
Im Quartier sammelt die Bürgerbewegung «Juraction» Unterschriften für eine Petition. «Wir verlangen Transparenz», sagt Mitinitiant Philipp Solf. Es sei versprochen worden, dass der Verkehr nicht zunehme.
Die Stadtbehörden haben dem Quartier versichert, dass sie im Frühling den Verkehr erfassen werden. Wenn nötig, werde man zusätzliche verkehrsberuhigende Massnahmen ergreifen.
Burgquartier profitiert
Das Leben positiv verändert hat die Poyabrücke - verbunden mit der Schliessung der Zähringerbrücke - für die Leute im Burgquartier rund um die Kathedrale. «Es ist viel angenehmer», sagt die Besitzerin eines Restaurants. Und auch die Besitzer des Lebensmittelladens sind überrascht. «Wir dachten nach der Schliessung der Zähringerbrücke sei tote Hose», sagt Anna Aeby. Doch die Kundschaft habe nur wenig abgenommen. Noch warten aber alle darauf, dass aus dem Burgquartier eine richtige Fussgänger- und Flanierzone wird.
Die neuen Verkehrswege:
Durch die Eröffnung der Poyabrücke (grün) wurde die Stadtzufahrt über die Zähringerbrücke (rot) gesperrt, um das Burgquartier (blau) rund um die Kathedrale vom Verkehr zu entlasten. Der Verkehr in die Stadt sucht sich deshalb neue Wege; zum Beispiel durch das Jura-Quartier (braun), oder wie bis anhin über die Murtengasse und die Alpenstrasse (gelb).