Seit zwei Jahren ist die 56-jährige Maude Piller arbeitslos. Ihr Selbstvertrauen war im Keller: «Ich fühlte mich nutzlos», sagt sie gegenüber Radio SRF. Der Mentor gab ihr Selbstvertrauen zurück. Er sagte der gelernten Verkäuferin auch, wie sie sich besser bewirbt. «Er sagte mir Dinge, auf die wäre ich nicht selber gekommen.»
Ich fühlte mich nutzlos.
Ihr Mentor ist der pensionierte Alain Sauser. Er arbeitete in der Personalabteilung verschiedener Firmen. «Zuhören und Verständnis zeigen ist sehr wichtig», beschreibt er seine Rolle. Und er versucht, die Qualitäten der Betreuten hervorzuheben, «ihre Erfahrung und Reife». Maude Piller hat aber trotz Mentor noch keine neue Stelle gefunden.
Die Vermittlung von über 50-jährigen Stellensuchenden bleibt schwierig. Letztes Jahr haben die Mentoren 43 Leute begleitet. Nur deren fünf fanden eine Stelle. Charles de Reyff, Dienstchef des Freiburger Arbeitsamtes, relativiert: «Jede Anstellung ist ein Erfolg.»
Das ist ein Generationenprojekt.
Das Projekt befinde sich noch in der Anfangsphase. Die Mentoren müssten noch herausfinden, wie sie am besten unterstützen können. Für Jean-Marc Groppo, Direktor der Pro Senectute Freiburg, ist es auch ein Generationenprojekt. «Die Senioren können der Gesellschaft dienen.» Pro Senectute stellt die Räume für die Gespräche zur Verfügung und organisiert die Mentoren.