Am Anfang der Erfolgsstory stand ein Ärgernis. Cyrille Boinay nervte sich über einen Ski, der flatterte und vibrierte. Er begann mit zwei ETH-Doktoranden zu tüfteln, um einen steiferen Ski-Kern zu finden, ohne dass der Ski dadurch schwerer wird.
Unterdessen ist die Lösung patentiert. Flachs, die uralte Pflanzenfaser, taugt als besonders leistungsfähiges Gewebe. Es ist leicht, widerstandsfähig und wächst im Prinzip in beliebiger Menge nach. Und was mit dem Ski-Kern begonnen hat, geht nun weiter in der Automobil- und Raumfahrtindustrie. Dort sind die Eigenschaften des Bcomp-Flachses sehr begehrt. Die Firma hat denn auch schon Kontakte zur europäischen Raumfahrtbehörde ESA geknüpft. «Mir gefällt der Spagat zwischen Agronomie und Super-Hightech», sagt Geschäftsleiter Christian Fischer.
Mir gefällt der Spagat zwischen Agronomie und Super-Hightech.
Es gibt einen wilkommenen Nebeneffekt, sagt Cyrille Boinay. Die Bauern hätten nämlich wieder begonnen, Flachs anzupflanzen. Und die alten Techniken zur Ernte, Verarbeitung und Veredelung von Flachs würden wieder auferstehen. Vor allem im Emmental hätten die Bauern wieder angefangen, Flachs anzupflanzen. Das Rohmaterial sei zwar günstig, die Verarbeitung hingegen habe ihren Preis, sagt Geschäftsleiter Cyrille Boinay. In der Schweiz gebe es keinen Betrieb, der dies in grossem Stil machen kann.
«Auf dem richtigen Weg»
Nun erhält das Unternehmen, das sich in der Blue Factory in Freiburg niedergelassen hat, den Jungunternehmerpreis am SEF. Das sei schon ein Zeichen, dass Bcomp auf dem richtigen Weg sei, sagt Christian Fischer. Und für Cyrille Boinay war die Preisverleihung schlicht «ergreifend».