Der Zoologe Christian Stauffer hat einen Traum: Er möchte freilebende Wisente in der Schweiz. «Wisente verkörpern die Wildnis.» Dabei gehe es rein um die Freude am Tier. «Wisente bringen keinen konkreten Nutzen», sagt Christian Studer gegenüber dem «Regionaljournal Bern Freiburg Wallis» von Radio SRF. Allenfalls könne der Tourismus profitieren, da die Wisente Naturliebhaber ins Wisentgebiet locken könnten. Als Gebiet für die Wisente käme der Jura in Frage – auch der Berner Jura. «Es gibt dort genügend abgelegene und geeignete Gebiete», so Studer.
Wisente können bis zu einer Tonne schwer werden und sind deutlich grösser als eine Kuh. «Gefährlich sind sie nicht», sagt Wisentkenner Hansjürg Bähler. Er pflegt seit fünf Jahren die Wisente im Berner Tierpark Dählhölzli.
«Nur wenn sie Junge haben, sollte man ihnen nicht zu nahe kommen.» Ein grösseres Problem sei der Hunger der Tiere. Pro Tag fressen sie 25 Kilogramm Pflanzen und Baumrinde und setzen so dem Wald zu.
Beim Bund stösst die Absicht der Wisentfreunde auf offene Ohren. Für Reinhard Schnidrig ist aber noch nicht klar, ob es tatsächlich genug Platz hat für die Tier. «Das müssen wir nun diskutieren.» Er sehe aber durchaus die Möglichkeit für freilebende Wisente in der Schweiz.
Wisentfreund Christian Stauffer gibt sich schon jetzt zuversichtlich. Er möchte spätestens in 10 Jahren erste Wisente in die freie Wildbahn entlassen. «Ich bin sicher, dass mein Traum einmal wahr wird.»