Elf Walliser Landschafe grasen auf dem Friedhof in Bümpliz - etwas abseits der Gräber - in einer eingezäunten Weide. Es ist ein Reserve-Feld des Friedhofs. Dass die Schafe unmittelbar zwischen den Gräbern weiden würden, stand nie zur Diskussion. Aus Pietät.
«Das hätten Angehörige, die gerade jemanden zu Grabe getragen haben, wohl nicht goutiert», sagt Walter Glauser. Er ist für die Friedhöfe in der Stadt Bern zuständig. Tatsächlich: Die Befürchtungen waren gross, als die Stadt Bern die Idee im vergangenen Herbst lancierte.
«Belebt den Friedhof»
Die Schafe würden die Totenruhe stören. Andere machten sich Sorgen um den Grabschmuck. Jetzt, wo die Schafe auf dem Friedhof sind, überwiegen die wohlwollenden Stimmen. Das belebe den Friedhof, sagt eine Nachbarin.
Mit der kleinen Schafherde auf dem Friedhof wolle man auch zeigen, dass ein Friedhof nicht nur ein Ort zum Trauern sei, sondern eine Art Park für alle, so Glauser. Einen Monat bleiben die Schafe in Bümpliz, dann ziehen sie weiter auf einen anderen der drei Stadtberner Friedhöfe.
(Regional-Diagonal, 12:02 Uhr)