Im Mai steht Oberhofen am Thunersee ganz im Zeichen der Kammermusik. Von Donnerstag bis Sonntag geht zum siebten Mal das Gaia-Musikfestival über die Bühne. Es ist ein Festival mit speziellen Bedingungen: Die Künstlerinnen und Künstler verpflichten sich, eine Woche in Oberhofen zu wohnen, zu proben und aufzutreten.
Ein «Slow-Up»-Festival
Die Idee für ein solches Festival hatte die holländische Violinistin Gwendolyn Masin vor sechs Jahren. Gerade im hektischen Konzertbetrieb sei Zeit ein wertvolles Gut. Sie habe deshalb ein «Slow-Up»-Festival gegründet.
Dies ermögliche den Künstlerinnen und Künstler, sich intensiv mit den Werken auseinanderzusetzen. Für die diesjährige Ausgabe stehen auch Uraufführungen des Schweizer Komponisten Daniel Schnyder auf dem Programm. Er selber wohnt auch die ganze Woche in Oberhofen.
Erstmals findet das Festival nur in Oberhofen statt. In früheren Jahren gab es weitere Spielorte in Bern und Thun. Sie wolle etwas für die nächsten zehn Jahren aufbauen, sagt Festivaldirektorin Jacqueline Keller. Und da sei es einfacher, wenn sie an einem einzigen Ort Standortmarketing betreiben könne. «Zudem hat die Gemeinde Oberhofen für uns den roten Teppich ausgerollt.» Jacqueline Keller muss das Festival mit einem Budget von 100'000 bis 150'000 Franken auf die Beine stellen. Ohne den grossen Einsatz von Freiwilligen ginge es nicht, sagt die Direktorin, die auch das Murten Classics präsidiert.