«Ich habe erwartet, dass wir Sitze verlieren. Aber ich bin schon erstaunt über die Höhe des Verlusts», bilanziert Martin Rüegg, der Vizepräsident der Münsinger BDP. Zu den Gründen sagt er ohne Umschweife: «Wir haben in letzter Zeit viel gehört, wir seien ein Seitenwagen der SVP.» Und er persönlich habe auch mit dem Wahlslogan Mühe gehabt: «Erfrischend anders: Was heisst das schon...?».
Eine der Münsinger Wahlgewinnerinnen ist die GLP. «Das war absehbar, nach unserem Erfolg bei den Gemeindewahlen im Oktober 2013», meint Parteipräsident Ulrich Dubs. Für ihn ist das Erfolgsrezept klar: Klares Profil und Sachpolitik. Aber er warnt auch: «Bei den nächsten Wahlen werden wir dann an den Leistungen gemessen. Jetzt haben wir noch etwas Vorschusslorbeeren.»
Was ist denn das heutige Schönheitsideal für Wählerinnen und Wähler? Und was sagt das Ergebnis in Münsingen darüber aus? Beat Moser, der grüne Gemeindepräsident seit den Wahlen im Oktober 2013, gibt zum «Münsinger Wahl-Groove» eine interessante Definition: «Münsingen ist für Sachpolitik zu haben und für nachhaltige Entwicklungen. Und dazu gibt's so etwas wie eine neue Landliebe. Man trägt Sorge zu seinen Werten und Traditionen. Das scheint zurzeit im Trend und mehrheitsfähig zu sein.»