Stadt, Region und Kanton Bern haben am Dienstag die Liste der 13 gemeinsam finanzierten Kulturinstitutionen präsentiert. Fazit: Ab 2016 werden die Gemeinden der Regionalkonferenz Bern-Mittelland vermehrt Angebote in der Stadt Bern mitfinanzieren, die viele Zuschauer aus der Region anziehen. Aber auch vier Institutionen ausserhalb der Stadt Bern kamen auf die Liste.
Dabei sind aus Bern:
- Konzert Theater Bern
- Das Bernische Historische Museum
- Das Kulturlokal La Cappella
- Das Berner Kammerorchester
- Das Strassenmusikfestival Buskers
- Das Orchester Camerata
- Das Theater an der Effingerstrasse
- Die Kornhausbibliotheken
- Das Kornhausforum
Aus der Region:
- BeJazz (in Köniz)
- Der Kulturhof Schloss Köniz
- Die Mühle Hunziken (in Rubigen)
- Das Reberhaus Bolligen
Nicht auf der Liste sind städtische Kulturbetriebe wie die Kunsthalle, die Dampfzentrale, das Schlachthaus-Theater oder das Kurzfilmfestival Shnit. Für sie ist künftig ausschliesslich die Stadt Bern zuständig.
Im Kanton Bern gilt seit Anfang 2013 ein neues Kulturförderungsgesetz, das die Finanzierung der verschiedenen Angebote regelt. Die künftig allein vom Kanton finanzierten «Institutionen von nationaler Bedeutung» wurden bereits festgelegt: Das Kunstmuseum Bern, das Zentrum Paul Klee, das Alpine Museum in Bern, sowie das Freilichtmuseum Ballenberg und die Künstlerbörse in Thun.
Weitere Informationen
Welche Institution auf der neuen Liste der 13 regionalen Institutionen wie viel Geld erhält, ist noch offen. Die Gemeinden der Regionalkonferenz Bern-Mittelland haben Zeit bis Ende August, sich zu den künftigen Leistungsverträgen zu äussern.
Manche Gemeinden der Region Bern werden künftig stärker zur Kasse gebeten, andere weniger. Das wegen einer neuen Einteilung der Perimeter innerhalb der Regionalkonferenz.
Auch in den andern Regionen des Kantons Bern wird die Finanzierung der Kultur aufgrund des neuen Kulturförderungsgesetzes noch neu geregelt.
Stadt Bern will mit Fusion die freie Szene stärken
Durch die neue Kulturfinanzierung werden die Standortgemeinden entlastet, das betrifft vor allem die Stadt Bern. Wie sie das frei werdende Geld einsetzen will, darüber wird der Stadtrat entscheiden.
Klar ist schon, dass der Stadtpräsident künftig Akzente setzen möchte: Es sei das Ziel, dass das Schlachthaus-Theater mit der Dampfzentrale fusioniert, sagte Alexander Tschäppät am Rand der Medienkonferenz zur künftigen Kulturfinanzierung. «Damit soll die freie Szene gestärkt und ein Gegengewicht gesetzt werden gegenüber dem riesigen Konzert Theater Bern.»
Immer wieder sei gefordert worden, die Stadt Bern solle Zeichen setzen in der Kulturpolitik. «Das ist jetzt ein Zeichen, wenn wir sagen, dass die zwei grossen Häuser der freien Szene zusammengehen sollen.» Es gehe dabei nicht ums Sparen, sondern um allfällige Synergiegewinne, mit denen das Schlachthaus Theater und die Dampfzentrale «ein noch stärkeres Kulturprogramm auf die Beine stellen können», sagt der Berner Stadtpräsident Alexander Tschäppät.