Die Ausführungen der Stadtregierung kommen nicht unerwartet. Dass das Projekt «Waldstadt Bremer» einen schweren Stand haben würde, begann sich schon länger abzuzeichnen.
Im vergangenen März äusserte ein Rechtsgutachten starke Zweifel am Projekt, das in der vorliegenden Form kaum eine Bewilligung erhalten würde. Dazu müsste das nationale Waldgesetz geändert werden, ein Unterfangen für das sich wohl derzeit keine Mehrheit finden lasse.
Der Stadtberner Gemeinderat verweist in seinem Bericht auf das Rechtsguthaben und kommt zu den selben Schlüssen, «solange die Waldgesetzgebung nicht angepasst wird, ist die Waldstadt nicht möglich», sagt Stadtpräsident Alexander Tschäppät.
Das Projekt sieht vor, dass die Stadt auf Kosten von Wald weiter wächst. Konkret sollte beim Bremgartenwald Wald gerodet werden, damit eine neues Stadtquartier entsteht. Damit könne Bern der Zersiedelung entgegentreten und einen Beitrag zur Verdichtung des städtischen Zentrums leisten, argumentieren die Befürworter. Für die Kritiker des Projekts ist hingegen klar: «Finger weg vom Wald». Dieser müsse der Stadt als Naherholungsgebiet erhalten bleiben.
Kein definitives Nein
Auf Seite der Waldstadt-Befürworter hält man weiterhin am Projekt fest, wie Mitinitiant Peter Jakob auf Anfrage sagte.
Er betonte, dass es sich bei den Aussagen des Gemeinderates lediglich «um Einschätzungen handle, was der rechtliche Rahmen zulässt». Bis dies definitiv geklärt sei, habe der Förderverein keinen Anlass, sich vom Projekt zu verabschieden.