Die Schweiz hat rund 300‘000 KMU. Viele davon sind Familienunternehmen. Tausende sind jährlich mit der Frage konfrontiert: Wer übernimmt die Nachfolge, wenn der Chef aufhört? «Viele Patrons können nicht rechtzeitig loslassen», erklärt Leni Füglistaller, Geschäftsführer der Stiftung KMU Next im Gespräch mit dem «Regionaljournal Bern Freiburg Wallis» von Radio SRF.
Der ehemalige SVP-Nationalrat war selber Unternehmer. «In Familienunternehmen ist die Nachfolge oft ein Tabuthema.» Mittels Fragebogen können Patrons bei KMU Next eine Standortbestimmung machen. Ein Gespräch mit einem Berater kann das weitere Vorgehen festlegen.
Paul Klaus hat eine erfolgreiche Geschäftsübergabe hinter sich. Weil sein Sohn das Elektrogeschäft im freiburgischen Givisiez nicht übernehmen wollte, musste er verkaufen. «Einen geeigneten Käufer zu finden ist schwierig.» Die Elektro Klaus AG hatte einen jährlichen Umsatz von sechs Millionen Franken und beschäftigte 60 Mitarbeiter. «Ich wollte, dass es für die Mitarbeiter nahtlos weitergeht», erklärt der ehemalige Patron. Schliesslich kaufte ein anderes Freiburger Elektrounternehmen seine Firma. «Alle profitierten von dieser Situation.»
Leicht ist der Verkauf dem ehemaligen Patron nicht gefallen. «Es schmerzte mich, wenn Kunden reklamierten.» Auch, wenn er eigentlich nicht mehr für die Firma verantwortlich war. Ihm war auch bewusst, dass er sich überlegen musste, was er mit sich selber anfangen soll. «Ich hatte mit der Musik und dem Sport immer schon zwei Hobbies.» Als Tipp sagt er: «Fangt früh mit der Nachfolgeregelung an.» Bei Familienunternehmen könne es fünf bis sechs Jahre dauern, bis die Nachfolge geregelt sei.