Das Heim auf dem Tessenberg bietet Platz für 70 Jugendliche in offenen, halboffenen und geschlossenen Wohngruppen – eine der drei geschlossenen Wohngruppen bleibt aber bis heute verwaist. «Es ist generell schwierig, auf dem Schweizer Markt Sozialpädagogen zu finden», sagt Ursula Muther, Direktorin des Jugendheims. «Bei uns kommen die Zweisprachigkeit und der Standort erschwerend hinzu.»
Das Jugendheim Prêles ist bei seiner erfolglosen Suche nach Sozialpädagogen nicht allein. Viele Institutionen kennen das Problem. Denn auch die Lohnbedingungen im Kanton Bern motivieren nicht: Wegen des Spardrucks sind die Löhne für Sozialpädagogen im geschlossenen Bereich im Schnitt 500 Franken tiefer als in umliegenden Kantonen.
Auch der Nachwuchs an der Berner Fachhochschule für Soziale Arbeit ist einer solchen Stelle eher abgeneigt. Eine Umfrage zeigt: Die Studierenden empfinden die Arbeit im geschlossenen Bereich als sehr schwierig. Mit Jugendlichen zu arbeiten, die unter Zwang stehen, ist nicht ihr Ziel.