Am 3. April entscheidet sich, wer den in der Verfassung garantierten Jura-Sitz erobert. SVP-Kandidat Pierre Alain Schnegg hat gute Karten und könnte damit doch noch für die bürgerliche Wende sorgen: Schnegg holte im ersten Wahlgang am meisten Stimmen von den drei Kandidaten für den Jura-Sitz – und das nicht nur im Berner Jura, sondern im ganzen Kanton Bern.
Dennoch spricht SVP-Kantonalpräsident Werner Salzmann nicht von einer sicheren bürgerlichen Wende: «Es braucht nochmals einen Wahlkampf, wir werden wohl wieder Plakate aufhängen und Inserate schalten und die Kandidaten müssen auch noch aktiv sein. Aber ich bin zuversichtlich.»
SP hat sich noch nicht entschieden
Ob SP-Kandidat Roberto Bernasconi am 3. April antritt, ist noch nicht klar. Er hat im ersten Wahlgang gut 2000 Stimmen weniger erhalten als Pierre Alain Schnegg. Ursula Marti, SP-Kantonalpräsidentin, wollte am Sonntagabend keine Stellung nehmen. «Wir werden erst die Ausgangslage genau analysieren und dann entscheiden.»
Eine Entscheidungsgrundlage könnte der dritte Kandidat für den Jura-Sitz, Patrick Gsteiger von der EVP, liefern. Zieht er sich zurück, werden die Stimmen der EVP wohl an die SP gehen – und damit an Roberto Bernasconi.
Auch für den zweiten Wahlgang gelten für den Jura-Sitz spezielle Regeln. Die Stimmen, die ein Kandidat im Berner Jura erhält, zählen mehr als diejenigen aus dem Rest des Kantons.
Bis Dienstagmittag um 12 Uhr müssen die Kandidaten der Staatskanzlei des Kantons Bern melden, ob sie zum zweiten Wahlgang antreten.