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«In Italien sind wir die Schweizer - in der Schweiz die Italiener», sagt Giuseppe di Domenico. So schaue man ihn in der alten Heimat Süditalien an, sagt er. Und so werde er in der neuen Heimat wahrgenommen. Mit dem Leben zwischen zwei Heimaten hat er sich mittlerweile arrangiert. Als Präsident des Vereins Osteria Remise hat der Wahlbümplizer am Ende der 90er-Jahren nicht nur einen Treffpunkt für Heimweh-Italiener gegründet sondern auch ein Restaurant, das für seine authentische italienische Küche bekannt ist.
1963 folgte der damals 16-jährige Giuseppe di Domenico seinen Eltern in die Schweiz, wo diese als Gastarbeiter tätig waren. Seit über 40 Jahren lebt er nun schon in Bern-West. Gleich lange arbeitete er für eine Storenfirma im gleichen Quartier. Als er ankam, stammte in Bümpliz-Bethlehem fast jeder zweite Ausländer aus Italien. Heute sind es noch rund 10 Prozent.
An die Rückkehr nach Italien denkt Giuseppe di Domenico schon lange nicht mehr – wie die meisten seiner Landsleute der ersten oder zweiten Gastarbeiter-Generation. Auch seinen Lebensabend würde er gerne hier verbringen. Am liebsten versüsst mit einem guten Schuss italianità: zum Beispiel auf der mediterranen Abteilung des Domicils Schwabgut – im Stadtteil Bethlehem – in seiner neuen Heimat.
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 17:30 Uhr)