Der neue Verein «Berner Sommeroperette» hatte vor eineinhalb Jahren mit der Planung für das «Weisse Rössl» begonnen. Und dann letzten November erfahren, dass «Konzert Theater Bern» (KTB) das gleiche Stück kurzfristig ebenfalls ins Programm genommen hat. «Am Anfang löste das ein grosses Chaos bei uns aus», erzählt Simon Burkhalter, Gründungsmitglied des Vereins Berner Sommeroperette und Regisseur des Stücks. «Wir hatten bereits alle Verträge mit den Solisten unterschrieben und konnten nicht mehr auf ein anderes Stück umschwenken.»
Der doppelte Schönbeck
Warum nimmt KTB das gleiche Stück ins Programm, das im gleichen Sommer bereits von einem Verein aufgeführt wird? Das ‹Weisse Rössl› sei für sie naheliegend gewesen, sagt Susanne Schäfer, Medienverantwortliche von KTB: «Wir konnten es gut mit unserem Ensemble besetzen und mit Uwe Schönbeck haben wir jemanden gefunden, der in einer Paraderolle als Gast bei uns auftreten wird.» Wobei Uwe Schönbeck – ein Publikumsliebling in Bern – mit der gleichen Rolle auch in der andern Aufführung des ‹Weissen Rössls› in Bümpliz zu sehen sein wird.
Optimismus auf beiden Seiten
Ist es sinnvoll, das gleiche Stück im gleichen Sommer in der gleichen Stadt in zwei Versionen auf die Bühne zu bringen? «Es kann auch interessant sein, das Stück in unterschiedlichen Interpretationen zu erleben», findet Susanne Schäfer von «Konzert Theater Bern». Und unterdessen sieht das auch Simon Burkhalter vom Verein «Berner Sommeroperette» so: «Es werden zwei so unterschiedliche ‹Rösslein› auf die Bühne kommen, dass sich das unter Umständen nicht einmal konkurrenziert, sondern sogar ergänzt.»
Zwei «Weisse Rössl»
Anfänglich hatte sich der Verein «Berner Sommeroperette» Sorgen gemacht, dass ihnen Publikum abhanden kommen könnte, weil das gleiche Stück gleich nach ihrer eigenen Derniere im Kubus von KTB Premiere hat. Doch nun sei der Vorverkauf gut angelaufen, sagt Simon Burkhalter: «Wir sind zuversichtlich.»
Im Sternensaal Bümpliz ist die Premiere am 26. August, im Kubus von Konzert Theater Bern am 17. September 2016.