Die Spinne aus Gotthelfs Stück ist in der Oper «Spinnen» das Problem mit dem Atomabfall. Wobei die Lösung heute ungleich schwieriger sei, sagt Erich Stoll, der musikalische und künstlerische Leiter von «Spinnen». In Gotthelfs Stück stopfte eine junge Mutter die Spinne in ein Loch und verschloss dieses mit einem Zapfen. «Für den Atommüll haben wir kein Loch, geschweige denn einen Zapfen.»
Ja, diese Oper sei durchaus politisch, sagt Chorleiter Erich Stoll. Die Botschaft sei die Aufforderung, hinzuschauen und sich zu fragen, wie es weitergehen soll. «Wir wissen nicht, wie die Generationen nach uns mit dem Atomabfall in zehntausenden Jahren umgehen können.»
Komponiert hat das Werk der Toggenburger Musiker Peter Roth. Er ist bekannt für seine Jodlermessen und Chorwerke. «Spinnen» ist seine erste Oper. Eine wichtige Rolle spielen darin die Frauen. «Das ist typisch für Peter Roth», sagt Erich Stoll. «Er besetzte auch in der Toggenburger Passion Jesus mit einer weiblichen Person.»
Stoll hat mit seinem Projekt-Chor Chores aus Fraubrunnen schon viele Werke von Peter Roth aufgeführt. Diese seien sehr beliebt beim Publikum, sagt Erich Stoll. «Wenn wir ein Jahr lang kein Werk von ihm aufführen, fragen die Leute bereits danach.»
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Die Uraufführung von «Spinnen» ist am 7. und 8. November 2015 im Theater National in Bern. Nebst Solistinnen und Solisten und dem Chor Chores spielt das Orchester Opus Bern.
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 17:30 Uhr)