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Bern Freiburg Wallis Grabsteine sind auch auf Berner Friedhöfen nicht mehr gefragt

Mehr als die Hälfte der Verstorbenen will sich in der Stadt Bern in Gemeinschaftsgräbern bestatten lassen und braucht deshalb keinen Grabstein. Das erhöht den Konkurrenzkampf unter den Grabmalkünstlern.

Ein grosser Teil der Bernerinnen und Berner möchte einen Platz auf dem Friedhof, aber viele wollen keinen eigenen Grabstein mehr und schon gar kein Monument wie in früheren Zeiten.

Immer mehr Menschen lassen sich deshalb nach ihrem Tod in Gemeinschaftsgräbern bestatten. In der Stadt Bern ist es mehr als die Hälfte. Auf dem Berner Bremgartenfriedhof werden spezielle Grabmale gefördert, trotzdem machen individuelle Grabsteine nur noch einen Fünftel des Friedhofs aus. Damit den Grabmalkünstlern die Arbeit nicht ausgeht, sind spezielle Ideen gefragt – der Konkurrenzkampf ist hart.

Von der Grabmalkunst kann ich nicht mehr leben. Ich brauche ein weiteres Standbein
Autor: Richard Wyss Grabmalkünstler

Selbst erfahrene Steinbildhauer wie Richard Wyss aus Wohlen bei Bern, können vom Grabsteinmachen nicht mehr leben. «So gerne ich Grabmale gestalte: Ich brauche ein anderes Standbein wie zum Beispiel die Restauration, um genug Geld zu verdienen», sagt Wyss. Er setze auf Unikate und auch das persönliche Gespräch mit den Angehörigen sei wichtig. «Es gibt Konkurrenten, die hartnäckig für sich werben und Trauerfamilien direkt anrufen, das mache ich nicht.»

Früher lebten Steinbildhauer oft von der Grabmalkunst. Heute müssen sie sich gegen die Konkurrenz aus dem Internet-Katalog behaupten und besondere Ideen haben, um auf dem Markt zu bestehen. So setzt auch Walter Kretz auf künstlerisch wertvolle Unikate. Einerseits verstehe und respektiere er den Trend hin zum Gemeinschaftsgrab, sagt Kretz. Er sei aber überzeugt, dass es Grabsteine auch in Zukunft brauche. «Vielen Menschen ist es ein Bedürfnis, eine Gedenkstätte zu haben, wo sie trauern können und die von einer ganz persönlichen Lebensgeschichte erzählt.»

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