In Freiburg ist eine Diskussion rund um die Frage entstanden: Wem gehört der öffentliche Raum? Im Sommer ist rund ein Drittel des «Grand-Places», einer grossen Wiese im Stadtzentrum, eingezäunt: «Fribourg Plage» heisst das private Angebot. Wer die Liegestühle benutzen und Beachvolleyball spielen will, für den herrscht Konsumzwang.
Jugendliche beklagten sich deshalb bei der Stiftung für Gesundheitsförderung «Reper». Direktor Philippe Cotting: «Wer kein Geld hat, fühlt sich ausgeschlossen».
Nun bietet die Stiftung in einem Pilotprojekt gratis Liegestühle an. Jugendliche ohne Arbeit verteilen Wasser und Äpfel und bieten Animationen für Kinder an. «Es ist auch ein Generationenprojekt», erklärt Philippe Cotting.
Einvernehmliches Nebeneinander
Die Stadt Freiburg unterstützt das Projekt. «Wir müssen den öffenlichen Raum attraktiv gestalten», sagt Gemeinderat Thierry Steiert. Karl Ehrler von «Fribourg Plage» sieht in der Aktion von «Reper» eine Ergänzung zum eigenen Angebot. Er kann verstehen, dass es Kritik gibt an der Privatisierung des öffentlichen Raums. Gratis könne er «Fribourg Plage» aber nicht anbieten: «Unsere Infrastruktur kostet viel Geld».