Regierungsstatthalter Martin Künzi von Interlaken hat nach ausführlichen Abklärungen entschieden: Das geplante Brienzersee-Resort in Oberried und dessen Finanzierung entsprechen der Gesetzgebung über den Erwerb von Grundstücken durch Ausländer, der sogenannten «Lex Koller». Ausschlaggebend ist, dass das Kapital von einem seit langem in der Schweiz ansässigen Holländer kommt.
Ausländische Kunden können in Oberried also eine Wohnung kaufen. Damit steht dem 140-Millionen-Projekt von holländischen Investoren nichts mehr im Weg.
Das Projekt auf dem weitläufigen Areal der ehemaligen Feuerwerkfabrik Hamberger hat eine gültige Baubewilligung für eine Überbauung, deren Ferienwohnungen hotelmässig vermietet werden müssen. Das ist eine Vorschrift im Zusammenhang mit der Zweitwohnungs-Gesetzgebung.
Mit dem grünen Licht zur Lex Koller sind nach der Einsprachfrist von 30 Tagen nun alle behördlichen Hürden aus dem Weg geräumt.
Aus behördlicher Sicht steht dem Brienzersee-Resort in Oberried nichts mehr im Weg
Dieser Entscheid des Regierungsstatthalters ist der voraussichtliche Abschluss eines Hürdenlaufs während sieben Jahren Planung und Bewilligungsverfahren. Die gesetzlichen Änderungen bei Raumplanung und Zweitwohnungen, sehr restriktive Auflagen der Schweizer Banken bei der Finanzierung und der Euro/Franken-Schock im Januar 2015 hatten das Projekt immer wieder verzögert und Bauherrschaft wie Käufer verunsichert.
Nun geht das Dossier an die kantonale Wirtschaftsbehörde Berner Wirtschaft BECO und an das Bundesamt für Justiz. Da diese beiden Amtsstellen bei den Abklärungen zur Lex Koller Stellung genommen hatten, sei von dieser Seite kaum mit einer Einsprache zu rechnen, so Statthalter Martin Künzi.
Wir warten die Einsprachefrist ab und dann freuen wir uns. Und dann fangen wir mit dem Bau an
Noch aber fällt die Reaktion der Bauherrschaft zurückhaltend aus. Guido van Hoogdalem, seit Jahren einer der Promotoren der Anlage am Brienzersee, will die Einsprachefrist abwarten. «Wenn wirklich alles in Ordnung ist, dann freuen wir uns. Und dann beginnen wir mit dem Bau.»
Finanzielle Sicherheit schuf vor genau einem Jahr die Luxemburger De Raekt-Stiftung einer wohlhabenden holländischen Familie. Sie übernimmt 30 der 45 Millionen, die die erste Bauetappe mit acht Häusern, 71 Wohnungen, Tiefgarage, Bad, Réception und Restaurant kostet. Im Endausbau stehen in Oberried 26 Häuser mit 155 Wohnungen.