Die Partnerschaft besteht bereits seit über 30 Jahren. In den 1980er-Jahren - also noch während des Kalten Krieges - fand der Schüleraustausch zwischen dem Gymnasium Interlaken und Partnergymnasien in China erstmals statt. «Ich pflegte privat Beziehungen nach China und niemand im Kollegium bremste mich - also habe ich die Idee eines Austausches einfach realisiert», sagt Helmut Reichen, der ehemalige Direktor des Gymnasiums Interlaken.
Oberländer Pionierarbeit
Alle zwei Jahre besuchen seither 30 Schüler aus dem Berner Oberland mehrere Städte in China, Exportfirmen, die Botschaft sowie die Partnergymnasien. «Es war die erste Partnerschaft auf der Ebene von Gymnasien in Europa mit China», sagt Reichen nicht ganz ohne Stolz.
Normalerweise fanden die Gegenbesuche aus China immer im Sommer statt. In diesem Jahr wurde das Lager in die Wintermonate verlegt. Mit dem Ziel: Die Jugendlichen aus China sollen Skifahren lernen. «Wir fürchteten uns bisher immer vor einem zu grossen Aufwand», sagt Rektor Christoph Ammann.
Die «Schnapsidee», den Austausch vom Sommer in den Winter zu verlegen, sei jedoch bei weiten Kreisen gut angekommen. Im grösseren Stil unterstützen die Jungfraubahnen, der lokale Tourismus und das Gewerbe das Lager.
Eine Win-Win-Situation
Das Skilager mit den Jugendlichen aus China passt in die Strategie der Touristiker. Die Jungfraubahnen wollen, dass die Besucher aus Asien nicht nur hoch aufs Jungfraujoch fahren, sondern sich auch die Zeit nehmen, am Fusse von Eiger, Mönch und Jungfrau Ski zu fahren. Das Skilager soll also eine Win-Win-Situation sein: Das Gymnasium Interlaken kann den kulturellen Austausch zwischen Jugendlichen fördern und der Tourismus im Berner Oberland bringt seine Angebote direkt unter die Zielgruppe.
Gymnasiasten aus China im Skilager
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 17.30 Uhr)