Rund 1000 Fälle von häuslicher Gewalt werden pro Jahr der Polizei im Kanton Bern gemeldet. Seit zwei Jahren werden bei leichten Fällen die Täterinnen oder Täter zu einem Gespräch beim Regierungsstatthalter eingeladen. Und dies mit Erfolg: Neun von zehn Personen kämen zum Gespräch, sagt Kurt von Känel, der Geschäftsleiter der bernischen Regierungsstatthalter. Insgesamt seien gut 220 Gespräche geführt worden.
Trotzdem sei man nun froh, wenn diese bewährte Praxis jetzt eine gesetzliche Grundlage erhalte. Neu sollen die Täterinnen und Täter auch zu einem Gespräch gezwungen werden können. «Dies ist überhaupt nicht in unserem Sinn, aber es ist gut, eine gesetzliche Grundlage im Rücken zu haben», sagt Kurt von Känel.
Die entsprechende Gesetzesänderung hat nun die Vernehmlassung hinter sich und kommt im kommenden Jahr ins Kantonsparlament.