Die Wirtschaft braucht vor allem Ansiedlungs- oder Ausbau-Flächen, die schnell verfügbar, eingezont und erschlossen sind. «Das ist matchentscheidend,» beteuert der bernische Volkswirtschaftsdirektor Andreas Rickenbacher. «Dass nun fünf Kantone bereit sind, ihre besten Angebote zu bündeln, ist für mich ein Quantensprung. Damit bekommt die Hauptstadtregion auch wirtschaftliches Profil.»
Damit sei die Konkurrenz unter den Kantonen nicht ausgeräumt. Aber zuerst müsse man ein neues Unternehmen überhaupt mal in die Region bringen, so die Meinung des Freiburger Volkswirtschaftsdirektors Beat Vonlanthen. «Ob ein Unternehmen in Bern oder Freiburg landet, ist letzlich zweitrangig. Hauptsache, es landet nicht in Irland oder Singapur.»
Dass die Hauptstadtregion jetzt den Wirtschaftsraum «Greather Geneva Berne Area» direkt konkurrenziert, bei dem die Kantone BE, FR und VS auch dabei sind, streiten die Volkswirtschaftsdirektoren ab. Die GGBA laufe auf einer anderen Ebene. Der Wirtschaftsraum habe dafür zu sorgen, Unternehmen aus dem Ausland ins Land zu bringen.
Vorläufig 21 Topstandorte
Vorläufig haben die 5 Kantone der Hauptstadtregion 21 Top-Lagen identifiziert, die man bis in 10 Jahren vollumfänglich für die Wirtschaft bereit halten will. Ein Dutzend Orte gilt dabei als noch handverlesener. Im Kanton Bern Bern-Wankdorf, zwei Terrains in Biel, das Grenzgebiet zu Solothurn bei Niederbipp. Im Wallis der Bahnhof Brig und Steg-Niedergesteln. Im Freiburgischen Düdingen und der Freiburger Bahnhofperimeter samt Cardinal-Gelände.
Allerdings fehlt auf der Liste der Filetstücke der halbe Kanton Bern. Südlich von Bern, also Richtung Oberland, hat kein einziger Entwicklungsschwerpunkt den Zuschlag bekommen. Und im Kanton Freiburg ist der Broyebezirk auch noch nicht aufgeführt. Die Liste sei nicht in Stein gehauen und entwicklungsfähig, so heute die Hauptstadtregion Bern.