Bern lässt als dritter Kanton über das Konkordat abstimmen. Auch in Zürich und Zug war das Referendum ergriffen worden; in beiden Kantonen stimmten über 80 Prozent für die Verschärfungen, wie Käser vor den Medien in Erinnerung rief. Er spreche mit vielen Leuten auf der Strasse, «dort ist ganz einfach die Meinung vorherrschend, dass jetzt endlich etwas gehen muss». Die Anpassungen im Konkordat seien moderat und richteten sich lediglich gegen gewaltbereite Fans. Die grosse Mehrheit der Matchbesucher werde die Änderungen kaum je zu spüren bekommen.
Schon heute würden alle Spiele auf ihr Risikopotenzial hin beurteilt. Etwa fünf Prozent der Partien würden als Hochrisikospiele taxiert, die zusätzliche Sicherheitsmassnahmen erforderten. Mit dem Konkordat werde beispielsweise die gesetzliche Grundlage für ein Alkoholverbot geschaffen, insbesondere im Gästesektor.
Bei Hochrisikospielen sollen die Behörden auch verfügen können, dass für den Gästesektor ein Kombi-Ticket gekauft werden muss - bestehend aus Eintrittsbillet und Zugs- oder Busticket. Dieses System habe sich in Holland und Belgien bewährt, betonte Käser. Es sei klar, warum das Kombiticket bei Schweizer Fans so verhasst sei: «Weil sie mit diesem System keine unbewilligten Fanmärsche mehr erzwingen können.»
Der Kanton Bern stimmt am 9. Februar über die Änderung des «Konkordates über Massnahmen gegen Gewalt anlässlich von Sportveranstaltungen» ab.