Zwischen Meiringen und Innertkirchen liegt ein Naturdenkmal: die Aareschlucht. Seit Jahrtausenden zwängt sich hier die Aare über anderthalb Kilometer zwischen zwei Felswänden hindurch. Dieses Jahr feiert die Schlucht ein Jubiläum: seit 125 Jahren ist sie für Touristen erschlossen.
Vom Verkauf in die Schlucht
Die Hauptsaison hat die Schlucht jetzt im Sommer: Touristen aus vielen Ländern wandern jeden Tag durch die kühle, gehemnisvolle Welt. Die erste Person am Morgen in der Schlucht ist aber Theres Ott. Seit vier Jahren ist sie Schluchtwartin. Vorher war sie jahrelang im Verkauf tätig und hat sich dann für einen Berufswechsel entschieden. Heute sagt sie: «Ich hatte noch nie einen schöneren Arbeitsplatz.»
Wenn sie am morgen früh nach getaner Arbeit zurückwandere durch die Schlucht, könne sie richtig Kraft tanken in der fast mystischen Umgebung. Aber die Arbeit sei nebst allen Freuden ein Knochenjob. Sie pflege mit ihrem Mann – und Stellvertreter – nicht nur die Wege in der Schlucht, sondern auch die Anlagen an den zwei Eingängen in Ost und West, die Parkplätze und Waldwege.
«Das tut mir am meisten weh»
Sorgen macht Theres Ott das achtlose Wegwerfen von Abfall. «Das tut mir am meisten weh», sagt sie gegenüber dem «Regionaljournal Bern Freiburg Wallis» von Radio SRF. Aber es gebe auch lustige Geschichten. So hat sich letztes Jahr eine Gämse in der Schlucht bei Touristen und Personal zwei Wochen lang für Aufsehen gesorgt.
Die Aareschlucht hat jährlich rund 140‘000 Gäste aus der Schweiz und dem Ausland.