Initiiert wurde diese Jugendabstimmung vom Verein «Jugend & Politik Sense», welcher bei Jugendlichen das Interesse für die Politik fördern will. Dies ist denn auch das erklärte Ziel am 28. September, sagt Präsident André Perler: «In der Schulzeit hat man Staatskundeunterricht, danach darf man aber lange gar nicht abstimmen. Diese Lücke wollen wir schliessen.»
André Perler ist zuversichtlich, dass die Jugendlichen mitmachen: «Die Abstimmungsthemen werden auch in der Schule behandelt. Wenn sich da eine Dynamik entwickeln kann, sind 80 bis 90 Prozent Stimmbeteiligung realistisch.»
Die Jugendlichen stimmen genau gleich ab wie die Erwachsenen: In den nächsten Tagen erhalten sie einen Stimmrechtsausweis mit allen Abstimmungsunterlagen nach Hause geschickt, den sie entweder per Post oder an der Urne retournieren können. Der einzige Unterschied ist, dass die Couverts der Jugendlichen pink sind, «damit die Gemeinden beim Auszählen die Couverts nicht verwechseln», sagt André Perler.
Die Eltern mitreissen
Die Region Sense unterstützt das Vorhaben, Oberamtmann Nicolas Bürgisser erhofft sich dadurch gar einen Weckruf für die Stimmberechtigten: «Ich hoffe, dass die Jungen ihren Eltern in den Hintern treten, damit sie auch abstimmen gehen.» Der Sensebezirk hat regelmässig die tiefste Stimmbeteiligung im Kanton Freiburg.
Das Pilotprojekt läuft bis Ende Schuljahr, also an vier Abstimmungssonntagen. Läuft es gut, wird es weitergeführt - wohl auch ausserhalb des Kantons Freiburg: Die fünf Kantone umfassende Hauptstadtregion Schweiz hat bereits ihr Interesse signalisiert.