Der Drogenentzug unter Narkose scheint vielversprechend zu sein. Von den 20 bisher behandelten Personen in der Schweiz sind zwei Drittel clean geblieben. Dennoch: Patrizia Manndorff, die ärztliche Direktorin am Spital Interlaken, die Behandlung durchführt sagt: «Drogensüchtige von der Strasse weg zu therapieren, ist kaum realistisch.»
Zufällige Erfolge? Studie soll Klarheit bringen
Thomas Lengacher hat die Behandlung bereits hinter sich. 25 Jahre lang war der 44jährige Berner süchtig. Verschiedene Therapien hat er hinter sich. Die Gier nach Heroin und Kokain waren stärker. «Dieses Reissen ist jetzt weg», sagt er gegenüber dem «Regionaljournal Bern Freiburg Wallis» von Radio SRF.
Beim Narkose-Entzug werden im Gehirn des Süchtigen die sogenannten Opiat-Rezeptoren blockiert, so dass das natürliche Gleichgewicht wieder hergestellt ist. Nach der Behandlung müssen die Patienten noch das Medikament Naltrexon einnehmen. Dieses hat Thomas Lengacher unterdessen auch abgesetzt.
Mit einer Studie soll jetzt geklärt werden, ob die Erfolge zufällig sind. Zusammen mit der Universität Bern ist das Spital Interlaken jetzt daran, diese Studie aufzugleisen.