Die steigende Anzahl Fälle im Straf- und im Zivilrecht bringt die Walliser Justiz an ihre Grenzen. Allein bei den Bezirksgerichten stieg die Zahl der Strafrechts-Dossiers im vergangenen Jahr um zwölf Prozent. Der Personalbestand wuchs weit weniger schnell.
Seit Einführung der neuen Strafprozessordnung 2011 stieg die Zahl der Zivil-Fälle um 14 Prozent und jene der Strafrechts-Fälle gar um 80 Prozent, wie das Walliser Kantonsgericht am Dienstag mitteilte. Die Zahl der Bezirksrichter stieg in der gleichen Zeit jedoch nur um sechs Prozent.
Man habe die Auswirkungen der Justizreform unterschätzt. Die Behandlungsfristen hätten sich dadurch verlängert. Das Walliser Kantonsgericht bedauerte in seiner Jahresbilanz, das mehrere Gesuche nach mehr Verwaltungspersonal kein Gehör fanden.