Die Berner Kantonsregierung ist Initiantin des neuen Zentrums und hat für dessen Aufbau eine Million Franken freigegeben. Sie wird voraussichtlich im kommenden Jahr dem bernischen Grossen Rat beantragen, für den Betrieb in den Jahren 2017 bis 2020 sechs Millionen Franken pro Jahr freizugeben.
Die Trägerschaft des neuen Zentrums werde dem Bund beantragen, über die Forschungs- und Investitionsförderung die Betriebskosten im gleichen Umfang zu subventionieren, sagt der bernische Volkswirtschaftsdirektor Andreas Rickenbacher. In zirka zehn Jahren soll das Zentrum finanziell selbsttragend sein.
Kompetenzzentrum in drei Bereichen
Das Zentrum soll Spezialisten für die Translation von Forschungsergebnissen in die Praxis ausbilden. Weiter soll es Infrastruktur und Personal zur Förderung der Zusammenarbeit zwischen Industrie und Universitätsspital Bern bereitstellen.
Und schliesslich will es einen Service anbieten bei der Überwindung von administrativen und regulatorischen Hürden auf dem Weg einer Idee zur Entwicklung eines Produkts. Das Problem sei nämlich, sagte der Geschäftsführer der sitem-insel AG, Professor Felix Frey, dass es für ein kleines Medizinaltechnikunternehmen kaum möglich sei, ein Produkt zu entwickeln, zu testen und auf den Markt zu bringen. «Da wollen wir die nötigen Rahmenbedingungen bieten.»
Ehrgeizige Pläne für den Aufbau
Aufbauen wird das neue Zentrum bis 2017 die vor ein paar Tagen gegründete «sitem-insel AG». Deren Verwaltungsratspräsident ist der Freiburger Ständerat Urs Schwaller. In der AG vertreten sind neben dem Inselspital, der Universität Bern und der Berner Fachhochschule auch der Schweizer Ableger des australischen Pharmakonzerns CSL Behring. An dieser AG beteiligt sich der Kanton bewusst nicht, damit die Rollen klar getrennt sind.
Geplant ist, dass das neue Kompetenzzentrum ein eigenes Gebäude beziehen kann. Es soll in der Nähe des Inselspitals in den Jahren 2017 und 2018 entstehen und etwa 50 bis 70 Millionen Franken kosten.
Über 7,5 Millionen Franken Aktienkapital verfügt die sitem-insel AG bereits. Das Geld stammt vom Verein der Chefärztinnen und Chefärzte des Inselspitals, der Inselspital-Stiftung, der CSL Behring AG, der Universität Bern und der Berner Fachhochschule.