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Bild 1 von 6. Britta Sweers wohnt seit gut sieben Jahren in Bern. Ein Geräusch, das sie aus ihrer Heimat Deutschland vermisst, ist das Rauschen des Windes. Bildquelle: Leonie Marti/SRF.
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Bild 2 von 6. Das Glockenspiel zur vollen Stunde und dazu das Piepsen des 12er-Busses, der die Touristen wegscheucht: Die Klangkulisse beim Zytglogge ist besonders abwechslungsreich. Bildquelle: Leonie Marti/SRF.
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Bild 3 von 6. Das Plätschern der Springbrunnen und dazu Kindergeschrei und das Plappern am Gemüsemarkt: Auch der Bundesplatz bietet Raum für ganz unterschiedliche Klangkulissen. Bildquelle: Leonie Marti/SRF.
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Bild 4 von 6. Bern tönt auch sehr ländlich. Wie etwa hier, unterhalb der Kirchenfeldbrücke. Bildquelle: Leonie Marti/SRF.
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Bild 5 von 6. Jeder Brunnen in Bern klingt anders. Bildquelle: Leonie Marti/SRF.
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Bild 6 von 6. Stufen aus Holz, Beton oder Sandstein: Auch Treppen können ganz unterschiedlich klingen. Bildquelle: Leonie Marti/SRF.
«In vielen Grossstädten gibt es regelrechte Klangmauern. Das heisst, Geräusche wie Busse, Autos oder sonstigen Stadtlärm kann man kaum noch auseinanderhalten.» Nicht so in Bern, sagt Klangforscherin Britta Sweers. «Hier hört man Spatzen mitten in der Altstadt. Der Naturklang ist hier viel ausgeprägter als in anderen Städten.»
Seit gut sieben Jahren wohnt die Norddeutsche Sweers in Bern. Sie ist die erste Professorin für Musikethnologie an der Universität Bern und leitet dort zugleich das «Center for Global Studies». Mit ihren Studierenden erforscht sie beispielsweise Klanglandschaften in Städten, etwa in Bern.
«In Bern gibt es traditionelle Klänge wie der Zytglogge oder die Fontänen auf dem Bundesplatz. Besonders auffallend ist aber auch die Nähe zur Aare und somit das Rauschen eines Flusses», so Sweers. Das verleihe Bern eine einzigartige Geräuschkulisse und eine beneidenswerte Lebensqualität.
Anders als die Augen können wir die Ohren nicht einfach verschliessen
Aber werden diese Geräusche und Klänge von den Bernerinnen und Bernern überhaupt genügend geschätzt? Sweers weiss darauf keine Antwort. Sie beobachte allerdings schon, dass viele Menschen mit Kopfhörern durch die Gegend laufen.
Dennoch plädiert die Musikwissenschaftlerin dafür, sich gelegentlich zu vergegenwärtigen, was man eigentlich hört. Denn: «Anders als die Augen, können wir die Ohren nicht einfach verschliessen».
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 17:30 Uhr)