Wer Solarpannels auf seinem Dach installiert, kann in den Genuss der Kostendeckenden Einspeisevergütung KEV kommen. Das ist Geld, welches der Bund zur Förderung erneuerbarer Energien zahlt. Im Oktober hatte der Bundesrat beschlossen, dass die KEV ab dem neuen Jahr nur noch 20 Jahre statt wie bisher 25 Jahre lang ausbezahlt wird. Dies führt jetzt zu einem richtigen Jahresendspurt. Im Oberwalliser Dorf Turtmann werden zurzeit gleich drei grosse Photovoltaik-Anlagen installiert.
Eine Million Franken mehr KEV
Auf dem Dach der Zanella Holz AG entsteht eine 3900 m2 grosse Solaranlage, die jährlich über 600'000 Kilowattstunden Strom produzieren wird. Beno Zanella, Geschäftsführer der Zanella Holz AG beeilt sich mit der Inbetriebnahme seiner Anlage, weil er ab Januar rund zwei Rappen weniger KEV pro Kilowattstunde bekommen würde. Gegenüber «Schweiz aktuell» von SRF sagt er: «Würden wir diese Anlage erst im Januar in Betrieb nehmen, so würden wir insgesamt zirka eine Million Franken weniger KEV bekommen.»
Dächer als Mietobjekte
Das Dach der Fabrik Vaparoid in Turtmann wird von der VS Solarstrom AG gemietet. Christoph Stoffel, Geschäftsführer der VS Solarstrom AG, rechnet damit, dass er rund eine halbe Million Franken mehr Subventionen bekommt, wenn er seine Anlage noch in diesem Jahr ans Netz schliesst. Eine weitere grosse Photovoltaik-Anlage wird auf dem Dach des nahestehenden Bauernhofs Amman montiert. Bauer Marcel Amman kann es sich nicht leisten, die Anlage selber zu finanzieren und vermietet sein Dach daher ebenfalls an die VS Solarstrom AG.
Starke Zunahme
Im Kanton Wallis hat die Stromproduktion mit Solaranlagen in den letzten Jahren stark zugenommen. 2010 wurden nur gerade 0,6 Gigawattstunden Strom mittels Photovoltaik produziert. 2012 waren es bereits 5,7 Gigawattstunden und bis Ende dieses Jahres rechnet der Kanton Wallis mit einer Produktion von 20 Gigawattstunden.
Moritz Steiner, Chef der Dienststelle für Energie des Kantons Wallis sagt gegenüber «Schweiz aktuell»: «Wir können bestätigen, dass es in den letzten drei Monaten eine starke Zunahme von Gesuchen gab. In den letzten drei Monaten hatten wir in etwa gleich viele Gesuche wie zuvor in acht Monaten. Das hat ganz klar mit der Änderung der KEV-Tarife und der Laufzeit zu tun».
Der Jahresendspurt in Sachen KEV ist laut Andreas Schwander von der nationalen Netzgesellschaft Swissgrid in der ganzen Schweiz zu spüren.