Zwei Zentren gibt es derzeit für minderjährige unbegleitete Asylsuchende im Kanton Bern: Eines in Bärau und eines in Belp. Beide sind mit rund 90 Plätzen voll belegt, teilt die bernische Polizei- und Militärdirektion (POM) mit. Zur Überbrückung von Engpässen wurden vorübergehend verschiedene temporäre Unterkünfte als Zwischenlösungen genutzt.
Für die Dauer von vorerst zwei Jahren stehen nun bis zu 60 zusätzliche Plätze im leerstehenden Ferienheim am Sonnenbergweg in Grindelwald zur Verfügung. Betreut werden die Jugendlichen dort rund um die Uhr von der Bäregg GmbH, die bereits die beiden anderen Wohnheime führt.
Das Wohnheim in Grindelwald sei sehr geeignet für solche Jugendliche, sagt Iris Rivas, die Leiterin des bernischen Migrationsdienstes: «In einem Dorf haben sie die Möglichkeit, Anschluss zu finden.»
Die Jugendlichen freuen sich, wenn man mit ihnen etwas unternimmt.
Die freiwillige Mitarbeit der Bevölkerung sei dabei sehr willkommen. Und wie man bei den bestehenden beiden Wohnheimen für junge Asylsuchende sehe, funktioniere das auch sehr gut. «Die Jungen haben Freude, wenn man sie grüsst auf der Strasse, wenn sie irgendwo Fussballspielen dürfen oder sogar jemand mit ihnen spielt.» Es kämen vor allem Buben ohne Eltern in die Schweiz, sagt Iris Rivas, aber auch einige Mädchen. «Auch sie freuen sich, wenn jemand mit ihnen etwas unternimmt - basteln, kochen oder deutsch lernen zum Beispiel.»
Der Kanton Bern verzeichnete in den vergangenen Monaten deutlich mehr jugendliche Asylsuchende, die ohne Eltern oder Verwandte in die Schweiz flüchteten.
Der Gemeinderat von Grindelwald zeigt nach Angaben der POM Verständnis für die Lösung.
Für die Anwohner in Grindelwald steht eine Telefon-Hotline rund um die Uhr zur Verfügung: 079 372 63 38.