Im Kanton Bern wird der Lehrplan 21 gestaffelt ab dem 1. August 2018 eingeführt. Als erste starten der Kindergarten bis und mit 7. Klasse, ein Jahr später folgt die 8. Klasse und ab August 2020 die 9. Klasse.
Der neue Lehrplan stärkt vor allem die Fachbereiche Deutsch und Mathematik sowie Medien und Informatik. Die Lektionentafel sieht ab 2018 zwischen zwei und fünf zusätzliche Deutsch- und Mathematiklektionen pro Woche vor.
Lehrkräfte und Schulleiter müssen planen. Sie müssen daher wissen, ob und wann der Lehrplan kommt.
Die Lehrerinnen und Lehrer werden ab 2016 bis 2022 an insgesamt 20 Tagen in verschiedenen Fachgebieten weitergebildet. Erziehungsdirektor Bernhard Pulver sagte am Freitag: «Die Zusatzlektionen und die neuen Fächer wie Informatik erfordern Weiterbildung. Das müssen die Schulleitungen und die Lehrkräfte jetzt einberechnen können. Für sie ist es daher wichtig zu wissen, dass der Lehrplan 21 in Kraft tritt.»
Lehrplan 21 stösst auf Kritik
Pulver betonte auch, dass der neue Lehrplan breit abgestützt sei. Der Plan sei von mehr als 3000 Lehrpersonen, Schulleitungen und Behördenmitgliedern diskutiert worden und «auf breite Akzeptanz» gestossen.
Doch gegen den Lehrplan 21 regt sich auch Widerstand. Ein überparteiliches Komitee will mit einer Initiative erreichen, dass der Grosse Rat und letztlich das Volk über die Einführung von Lehrplänen befinden können. Bis im Juni läuft die Unterschriftensammlung.
Gleichzeitig haben Grossräte aus der SVP und der EDU eine Motion eingereicht, mit der sie die Umsetzung des Lehrplans stoppen wollen. SVP-Grossrat Thomas Knutti findet, die Bevölkerung müsse erst abstimmen können. «Ob der Lehrplan ein oder zwei Jahre später kommt, spielt keine Rolle», so Knutti.